Als heisser Atem fuhr der Pesthauch der Hölle durch das schmale Tal, berührte die Flammen des Feuers & liess sie hoch auflodern, so dass sie wie glühende Fahnen nach allen Seiten dahinflatterten.

Die 6 Kunstler hielten den Atem an. Es war soweit. Ihre Beschwörung hatte Erfolg gehabt.
Satan erhörte sie & machte sie zu Teufelskunstlern.

Mit voller Wucht wurden die 6 armseligen Gestalten der Kunstler genau auf die Flammen zu getrieben. Sie hatten keine, auch nicht die klitzekleinste Chance, vorher abzustoppen. Gierig leckten die feurigen Finger der Flammen - haa - doch denkste: in gespenstischer Stille, kein Klagen oder Schreien der 6 erbarmungswürdigen Witzfiguren war zu vernehmen, so standen  sie nun eher gelangweilt im wogenden Flammenmeer des Feuers herum - als sie plötzlich verschwanden. Von einer Sekunde zur anderen gab es sie nicht mehr.

Stattdessen stieg kräuselnd eine dünne Rauchfahne zum nachtdunklen Himmel hoch, wurde vom Wind erfasst &

auseinandergetrieben.
Die Stille verstärkte sich. Logischerweise. Doch nun begann der Wind zu heulen & zu pfeifen, ein wahres Inferno brach an, das ziemlich schnell ein wahrer Orkan wurde. Donnerschläge wurden gejagt von zuckenden Blitzen & umgekehrt, der Liveauftritt einer Heavymeddäll-Band wäre im Vergleich dazu Engelsgesang gewesen. Dies war das Lied Satans!

Doch kein armseliges Menschlein war da, um diesem Liedlein zu lauschen. Die Szene war auch garnicht so putzig, wie die Verkleinerungsform womöglich suggerieren könnte. Die Allgewalten der Hölle hatten schwer zu schuften, um aus 6 läppischen Kunstlerbastarden etwas Vorzeigbares zu transformieren.
Geschafft: aus dem kümmerlichen Aschehaufen, zurückgelassen von einem einstmals stolz prasselndem Feuer, taumelten 6 verschwommene Umrisse hervor. Das Feuer hatte sie zwar nicht angegriffen oder verschlungen, es hatte aber doch seine Spuren hinterlassen.

Die KUNSTLER besassen keine normalen Köpfe mehr, sondern bleiche, stinkende
TOTENSCHADEL !!!!!!
& um das Grauen perfekt zu machen: die Totenschadel wurden von einem kalten Höllenfeuer umlodert ....

Eine fürwahr bizarre, gleichermassen auch aparte Farbkomposition war den Kreaturen Satans hier gelungen, der ein unvoreingenommener Betrachter Respekt zollen musste.

Der Kontrast aus den rot-gelb-weissen Mischtönen der Flammenzungen mit dem zarten Pastell der weisslich-gräulich-bräunlich-bläulichen Totenschadel harmonierte prächtig, ruhte gleichsam in sich selbst.
Hut ab, konnte man da nur stammeln.

Die noch taufrischen Teufelskunstler waren mittlerweile, noch leicht benommen von der Behandlung unwillig die Totenschadel schüttelnd, bis zu dem Heustadel gewankt, vor dem sie ihre Motorradel geparkt hatten. Der letzte der 6 kratzte sich ausgiebig am rechten Wadel, an dem wohl doch die Flammen des Feuers ein bisschen genascht hatten, und dachte frohgemut an sein Madel.
Was die wohl zu seinem neuen Outfit sagen würde?! Tadel-los selbstverständlich, denn sie wusste nur zu gut, dass man die Reimkunst des Dichters respektieren musste, um nicht unverhofft aus der ganzen dämlichen Story zu fliegen.

Nebeneinander jagten die 6 Teufelskunstler her. Das Dröhnen & Knattern der schweren Maschinen vermischte sich zu einem einzigen donnernden Ton, der als Echo weit über das stille Land getragen wurde. Die Höllenbrut nahm Kurs auf ihren ersten Einsatzort. Ihre flammenden Schadel wirkten wie ein Fanal aus dem tiefsten Reich des Teufels.
& so sollte es sein.

Die Strasse wurde breiter, je mehr sie sich der näxten Kunstmetropole näherten. Die Kunstler erhöhten die Geschwindigkeit. Weisse Auspufffahnen stachen in die Nacht & zerflatterten zu kleinen Streifen. Hell schimmerten die skelettierten Schadel.

Das Grauen näherte sich immer mehr.

Noch ahnten die Galeristen & Museumsdirektoren nichts.
Nur wenige hörten bereits das Dröhnen der schweren Feuerstühle & verrammelten sicherheitshalber Türen & Fenster ihrer schlecht beheizten Ausstellungsräume ..........

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