Videoskulptur  1989             verschiedene Materialien    Überwachungskamera mit Monitor  --  Elektromotor      Endlostonband                    Höhe ca. 2, 8 Meter              Durchmesser ca. 2,5 Meter

Die architektonische bzw. “skulpturale” Form wird hier definiert durch den Typus des “Karussells”. Es wurde nicht ein Karussell als Readymade quasi übernommen, sondern ein “Prototyp” nachgebaut, wobei minimale und grundlegende Funktionalität eingehalten wurde.

Dieses Karussell ist nicht benutzbar im Sinne der klassischen und bekannten “Vergnügungsmaschine” Karussell, da es knapp zu klein und filigran ist.
Die präsentierten Figuren erscheinen als zweidimensionale Pappkameraden, die wiederum in der Bewegung wie “vitale Schatten” wirken. Die plakativ gemalten Szenen der Dekorationsmalerei entstammen der medialen Bilderflut. Nicht so sehr deren Inhalt ist das Thema, sondern das Prinzip der Flüchtigkeit ihrer Wahrnehmung. Die Inhalte sind in ihrer  Klischeehaftigkeit in höchstem Maße austauschbar.

In der Mittelsäule des Karussells ist eine Videoüberwachungsanlage installiert, bei der das Kameraobjektiv nur schwer zu erkennen ist. Es filmt den Betrachter, der so zum Bestandteil der Videoskulptur wird.    Erscheint sein Abbild auf dem Überwachungsmonitor, erkennt der Betrachter: die Vergnügungsmaschine ist nichts anderes als eine “Überwachungsmaschine”.

Der Hinweis auf die Zusammenhänge von Vergnügen und Überwachung erübrigt sich in den Zeiten von real existierenden Wartelisten für “BigBrother”.
Folgerichtig besteht die zynische “Musikuntermalung” des Endlostonbands aus dem Geschrei einer Affenherde.

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